sind ein willkommener Beitrag für jede Geburtstagsfeier.
Hier ein Geburtstagsgedicht für und über Geburtstagsmuffel:
Im Alter so von sechs bis acht,
da hat Geburtstag Spaß gemacht.
Man konnte schön mit Freunden feiern,
es gab Stafettenlauf mit Eiern
und wenn es heiß war, Wasserschlachten,
bei denen wir uns tropfnass machten.
Wir sahen aus wie eingeweicht,
bis Mutti schließlich rief: es reicht!
Mit 18 Jahren ungefähr
freut Dich Geburtstag auch noch sehr.
Du findest ihn sogar ganz toll,
man gießt sich dann die Hucke voll
und feiert bis zum frühen Morgen,
macht sich ums „Nachher“ keine Sorgen,
und wer zuletzt ins Koma fällt,
der ist ein Held...
Geburtstag feiern mach nur „fun“,
wenn man es auch bezahlen kann,
denkt mancher so mit vierzig-fünfzig,
denn große Partys sind nicht günstig.
Doch wenn man „nullt“, muss man wohl feiern
(oder man muss die Null verschleiern).
Mancher macht sich deshalb leise
klammheimlich auf eine Reise...
Zum Glück zogst du vor es zu bleiben,
anstatt uns nur aus Rom zu schreiben.
Es ist ja auch viel schöner hier
als irgendwo allein mit dir.
So, jetzt beend ich den Erguss,
und danke dir für den Entschluss!
©Renate Eggert-Schwarten
Wenn man sich schon häufiger mit humorvollen Geburtstagsgedichten hervorgetan hat, dann kann es dir passieren, dass bereits eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden
ist etwas aus der „Gedichteschublade“ zu ziehen und die versammelte Gesellschaft damit zu erheitern. So ist es mir ergangen. Daraufhin schrieb ich das folgende ironische Geburtstagsgedicht. Es spricht den Jubilar/die Jubilarin direkt an, die Stellen "x" müssen deshalb mit dem
entsprechenden Namen besetzt werden. Ein bisschen schauspielern kann dabei nicht schaden...
Ich hätt dir so gern ein Gedicht geschrieben
Doch dann ist es bei diesem Vorsatz geblieben.
Und um dabei ganz ehrlich zu sein:
mir fiel auch nichts Gescheites ein.
Aber es wäre ein schönes Gedicht gewesen,
ich hätte es selber gerne gelesen,
es wäre wahrscheinlich höchst originell,
und natürlich auch spirituell.
Ich hätte voll Inbrunst philosophiert,
Metaphern entworfen, große Weise zitiert
über Glauben, Lieben und den Sinn des Lebens –
doch, was soll’s? Das ist jetzt alles vergebens:
ich hab kein Gedicht, und mir fällt auch keins ein,
darum lass ich das Grübeln jetzt lieber sein.
Aber, hätt ich’s geschrieben, das geplante Gedicht,
es wäre eines der schlechtesten nicht!
Es hätte euch alle zu Tränen gerührt,
(X)s Schönheit und Güte vor Augen geführt.
Es hätte wahrscheinlich einen Preis errungen,
so gut wär’s gewesen und so gelungen!
Ich spür es genau: dies Gedicht wollte leben –
und ich hab ihm keine Chance gegeben...
Oh X, hier steh ich und bitte um Gnade!
Was? Du findest Pathos eher fade? - Schade.
©Renate Eggert-Schwarten
Jemanden, der Geburtstagsfeiern gar nicht mag, könnte das folgende Gedicht erheitern:
Geburtstagspein
Morgens acht,
aufgewacht,
denke nach:
Geburtstag. Ach!
Kann nicht sein,
fällt mir ein,
fühl mich klein,
könnte schrei’n,
aber nein,
lass es sein.
Ein Jahr mehr.
Bitte sehr!
Fällt mir schwer.
Na, und wer
kommt heut her?
Ach so, der
und auch der.
Stehe auf
und dann lauf
ich zum Kauf-
mann und kauf
alles auf.
Mit Gebäck
und auch Sekt
wird gedeckt -
ganz perfekt.
Gäste kommen
und beklommen
wird genommen,
was ersonnen
nur für mich –
(reimt sich nich,
dieses Mal
ist’s egal).
Irgendwann
gehen dann
Maus und Mann,
und ich kann
mich entspann’.
Brat ein Ei,
denk dabei:
hinten drei
statt ner Zwei –
einerlei.
Tag vorbei.
©Renate Eggert-Schwarten
Keine Angst
Keine Angst vorm Älterwerden!
Keine Angst vor grauen Haaren!
du kannst sie problemlos färben
oder auf Perücken sparen.
Keine Angst vorm Älterwerden,
keine Angst, bald zu vergreisen.
Du zählst auch auf lange Sicht
lang noch nicht zum alten Eisen.
Keine Angst vorm Älterwerden,
jaulen auch die morschen Knochen,
leg die Beine öfter hoch,
und lass dir was Feines kochen.
Keine Angst vorm Älterwerden,
auch wenn sich die Kräfte mindern,
das, wofür man Kräfte braucht,
überlass getrost den Kindern.
Keine Angst vorm Älterwerden,
denn das wäre wirklich schlecht –
Altern lässt sich nur umgehen,
wenn man jung stirbt, hab ich Recht?
©Renate Eggert-Schwarten
Gedichte sind Geschenke,
sie fallen Vers für Vers,
grad wenn ich nicht dran denke,
durch meinen Kopf ins Herz.
Nicht ich hab sie geschaffen,
sie waren immer schon,
sie haben nur geschlafen
im großen Wörterstrom.
Ich hebe sie hervor
und lausche ihrem Singen
mit aufmerksamem Ohr,
bis Verse dann erklingen.
Was unter meinen Händen
so Stück für Stück entsteht,
das will ich weitersenden,
damit es Freude sät.
Ich will es nicht behalten,
es ist mein eigen nicht,
ich will es nur entfalten,
dieses Geschenk, Gedicht.
©Renate Eggert-Schwarten