Am 18. Geburtstag ist man endlich wirklich erwachsen!
Der 18. Geburtstag ist das Tor in die weite Welt der Selbständigkeit und Verantwortung.
Elterngedicht
18 Jahre unverdrossen
hast du „Elternschutz“ genossen.
Wo immer du reinfielst, wir holten dich raus,
ab heute nun löffelst du selbst alles aus!
Man nennt das Verantwortung, das klingt nicht sehr heiter,
ich weiß, doch keiner kommt ohne sie weiter!
Du kannst ab heute nichts mehr nach Belieben
irgendwem sonst in die Schuhe schieben.
Du bist nun erwachsen in jeglichem Sinne,
und – ist das nicht toll – es zählt deine Stimme
bei Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen!
Du teilst nun mit uns die Entscheidungsqualen.
Auch darfst du den Führerschein jetzt machen
und über Zweiradfahrer lachen,
an denen du vorüber ziehst
und huldvoll aus dem Fenster grüßt.
Gemeinsam kommen Last und Lust,
es kommt die Freiheit wie der Frust,
und doch steht eins ganz außer Frage:
dass bis ans Ende unsrer Tage
wir helfend dir zur Seite sind,
denn du bleibst immer unser Kind.
©Renate Eggert-Schwarten
Großeltern dürfen dem Enkel, der Enkelin zum 18. Geburtstag gerne ein wenig Weisheit mit auf den Weg geben.
Großelternwünsche
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
wo ist nur die Zeit geblieben?
Gestern ein Kind – heute schon achtzehn,
wer nicht Schritt hält, hat das Nachsehn.
Wir, die Älteren, stehn voll Staunen,
vielleicht hörst du unser Raunen:
achtzehn? Nein, das kann nicht sein!
Gestern war sie/er noch so klein!
Dies Reden von vergangner Zeit
bringt dich in Verlegenheit?
Dann lass uns schnell das Thema wechseln
und nicht länger Worte drechseln –
denn gegen Altern oder Wachsen
helfen keine Prophylaxen.
Und das ist auch richtig so,
denn Stagnieren macht nicht froh.
Stürz dich nur hinein ins Leben,
sei von Freunden stets umgeben,
zeige Mut in Widrigkeiten,
lass dich nicht von Blendwerk leiten!
Pfleg den Leib und seine Glieder,
einen zweiten gibt’s nicht wieder.
Bleibe offen für die andern,
die mit dir gemeinsam wandern.
Du brauchst sie – sie brauchen dich -
keiner lebt allein für sich.
Bewahr die Hoffnung auch in Zeiten
von Missgeschick und Schwierigkeiten,
und sei bereit dich hinzugeben,
denn das macht Glück aus und heißt „leben“!
©Renate Eggert-Schwarten
Geburtstagsgedicht der Freunde
Die Jugend hat ein Ende,
der Lebensernst beginnt,
die Kindheit wird Legende,
weil Zeit so schnell verrinnt.
Durch 18 schöne Jahre
sind wir mit dir geeilt
und haben jeden Unsinn
gemeinschaftlich geteilt.
Das Spielen böser Streiche
und auch das erste Qualmen,
es brachte unsre Eltern
und Lehrer auf die Palmen.
Von heut an bist du „Bürger“
mit Rechten und mit Pflicht,
wobei die Rechte freuen,
die Pflichten eher nicht.
Egal – du bist erwachsen,
wir feiern es mit dir,
woll’n dich hochleben lassen,
erheben unser Bier –
auch Sekt, Wein, Wasser, Säfte
und anderes im Glas –
nun sammle deine Kräfte
für Feiern, Tanzen, Spaß!
©Renate Eggert-Schwarten
Gedichte sind Geschenke,
sie fallen Vers für Vers,
grad wenn ich nicht dran denke,
durch meinen Kopf ins Herz.
Nicht ich hab sie geschaffen,
sie waren immer schon,
sie haben nur geschlafen
im großen Wörterstrom.
Ich hebe sie hervor
und lausche ihrem Singen
mit aufmerksamem Ohr,
bis Verse dann erklingen.
Was unter meinen Händen
so Stück für Stück entsteht,
das will ich weitersenden,
damit es Freude sät.
Ich will es nicht behalten,
es ist mein eigen nicht,
ich will es nur entfalten,
dieses Geschenk, Gedicht.
©Renate Eggert-Schwarten